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Wellenphase. Kindheitserinnerungen. Überlebenskampf.

Bin gerade zurück aus dem wunderschönen München und wurde während meiner Abwesenheit getagt. Dank der lieben Ines :o)
Das ist also mein 4. Bild aus dem 4. Ordner. Aufgenommen 2006. Da hatte ich gerade meine Wellenphase – nicht unanstrengend zu nähen …. aber irgendwie schön anzusehen so im Nachhinein ohne Schweißperlen auf der Stirn *lol*

Hab aus München eine dicke Erkältung mitgebracht :o(( jammer, wehklag. Aber wenn ich das hier von heute lese, bin ich wieder ganz still. Ist es nicht paradox? Uns plagt eine Kältewelle und in Australien tobt die Hitze und das Feuer…als es hier -15°C waren waren es in Sydney um die 40°C. Das sind schlappe 55°C Unterschied!!! Die Welt spielt verrückt!

Und nun die Bushfeuer! Als Kind lebte ich ca. 9 Jahre in Queensland auf dem Land ganz weit weg von der Zivilisation. Der nächste Nachbar war mindestens 1 Kilometer entfernt, wir hatten ein Außenklo, der Strom kam aus einem Generator und gekocht wurde auf einem Holzofen. Klingt abenteuerlich. War es auch! Denn wir hatten (neben Alltagsproblemen mit giftigem Getier….andere Geschichte…) jedes Jahr mindestens ein Bushfeuer direkt vor unserer Haustür (Holzhaus!). Bei der Hitze reicht es wenn ein Stück Glas ein paar Stunden in der Sonne liegt. Gottseidank funktionierte die Nachbarschaftshilfe und wir konnten es jedes Mal in den Griff bekommen. Aber ich kriege immer noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke wie knapp es war. Zumal das Feuer nicht von der Feuerwehr sondern von meinem Vater und den Nachbarn (manchmal mussten auch wir Kinder ran) mit Hilfe von Ästen, die auf das Feuer geschlagen wurden, bekämpft. Denn bis die Feuerwehr kam wäre es viel zu spät gewesen. Das Feuer raste mit seinen meterhohen Flammen nur so durch das trockene Gras und drohte, alles was einem lieb war, zu zerstören . Wenn ich nun aktuell höre, dass in Victoria, viele in ihren Autos auf der Flucht vor den Flammen, gestorben sind, weiss ich, dass dies der letzte vezweifelte Akt in einem grandiosen Überlebenskampf war. Ich sehe diese Menschen in ihrem hoffnungslosen Kampf mit dem Feuer. Ich sehe wie sie in letzter Sekunde gegenüber der Natur kapitulieren mussten. Und ich sehe wie sie die schwere Entscheidung treffen mussten, ihrem Hab- und Gut den Rücken zuzukehren, um zu versuchen, ihre eigene Haut zu retten.

Wie unglaublich mutig!

Und wie unglaublich traurig, dass sie trotzdessen selber Opfer des Feuers wurden.

In diesem Sinne gehen heute meine Gedanken an die Opfer und Angehörigen dieser Katastrophe…..

(Übrigens: wer helfen möchte kann das hier tun)

Ich hoffe, ihr verzeiht diesen kleinen Exkurs in meine Kindheitserinnerungen….morgen gibt es wieder bunte Bilderchen :o)) und weitertagen muss ich auch noch….ich muss erst mal jemand finden, der noch nicht dran war ;o)

GLG Eure Andrea

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